Schwerpunktthemen der Projektgruppe:
Von Diele zu Diele
Die Projektgruppe Baukultur hat 2017 ein Projekt initiiert, das Besitzer, Bewohner und Interessenten historischer Häuser in und um Stapelholm zum gegenseitigen Kennenlernen und Erfahrungsaustausch zusammenbringen soll. Das Treffen wird in regelmäßigen Abständen an jeweils wechselnden Orten veranstaltet, um die Möglichkeit zu bieten, verschiedene historische Häuser zu besichtigen. In ungezwungener Atmosphäre – bei Kaffee und Kuchen – können so Kontakte geknüpft und Hilfestellung für die Wiederherstellung und Erhaltung unserer schönen Häuser gewonnen werden. Bei Interesse können auch kurze Vorträge von Fachleuten organisiert werden.
OASE (Ortsbildprägende Anwesen in Stapelholm Erfassen)
Ohne es eigentlich richtig zu wissen oder gar ernsthaft zu würdigen, besitzen wir in Stapelholm einen kostbaren Schatz, um den wir weithin beneidet werden! In kaum einer anderen Region Schleswig-Holsteins gibt es auf so engem Raum eine derartige Ballung an schützenswertem altehrwürdigem Baukulturerbe. Es sind vor allem die für unsere Landschaft so typischen reetgedeckten Fachhallen- und Querdielenhäuser, aber auch ein Haubarg in Seeth. Sehens- und erhaltenswert sind außer den Bauernhäusern natürlich auch unsere 3 Kirchen. Einige erhaltene Windmühlen, zahlreiche Schleusen und Schöpfwerke (für unsere wasserreiche Niederungslandschaft unabdingbar) prägen und bereichern in ihrer baulichen Vielfalt und historischen Technik das Erscheinungsbild unserer Region. Manch erhaltenswertes und unsere Dörfer schmückendes Bauwerk verfällt durch Vernachlässigung oder wird gleich vollständig abgerissen, um Platz für neuen standardisierten Wohnraum zu schaffen.
Diesem Vergessen und Vernachlässigen unserer einzigartigen Baukultur entgegenzuwirken, hat sich die Gruppe Baukultur zur Aufgabe gemacht. Seit Längerem ist das Projekt OASE (Ortsbildprägende Anwesen in Stapelholm Erfassen) damit beschäftigt, aus dem reichen Fundus an Baudenkmälern geeignete Objekte auszuwählen. Maßgeblich waren dafür die Kriterien: Ortsbildprägend – Landschaftstypisch – Historisch. Aufgrund der hohen Zahl an entsprechenden Bauten muss eine Auswahl getroffen werden, die zwar repräsentativ, aber eben nicht vollständig sein kann.
Mit dem Projekt OASE sollen nun in allen Dörfern Stapelholms sehenswerte Bauwerke hervorgehoben und Einheimischen sowie Besuchern in deren jeweiliger Besonderheit vorgestellt werden. Dies soll durch Flyer, Schilder und eine Internet-Seite geschehen. Die betreffenden Hauseigentümer werden demnächst über ein Anschreiben oder auch persönlich über das Projekt informiert. Ihre Einwilligung ist Voraussetzung, um das geplante Schild aufstellen zu können. Auf den Schildern sollen historische Fotos verwendet werden. Im direkten Vergleich von aktuellem Zustand und historischem Vorbild lässt sich dann auch vieles über die Bauentwicklung im Laufe der Zeiten ablesen. Die Flyer sollen neugierig machen, unsere Region mit ihrer einzigartigen Baukultur näher kennenzulernen.
Baupflege
Der Förderverein hat dazu beigetragen, einige wertvolle Bauernhäuser vor dem Verfall zu bewahren:
• Haus Medau in Bergenhusen: Aus dem lange leerstehenden Haus wurde ein attraktives Naturschutzzentrum, das Michael-Otto-Institut im NABU.
• Haus Jöns in Norderstapel: Das vom Verfall bedrohte Bauernhaus aus dem 16. Jahrhundert konnte auf Vereinsinitiative gerettet werden und wurde über viele Jahre als Dorfgemeinschaftshaus genutzt. Heute ist es privatisiert.
• Haus Stamp in Seeth: Auch hier hat der Förderverein bei der Erhaltung kräftig mitgemischt. Nach einer Nutzung als Frauenwerkhof ist es heute im privaten Besitz.
Ein umfangreiches Projekt war ebenfalls die “Erhaltung der Baukultur in den Landschaften Eiderstedt und Stapelholm“, die der Förderverein initiiert hatte. In Zusammenarbeit mit Mitstreitern aus Eiderstedt wurden die Sanierung von über Reetdächern finanziell gefördert.
Bauberatung
Die Projektgruppe „Baukultur“ des Fördervereins ist sehr gut vernetzt und hat in seinen Reihen erfahrene Architekten und Handwerker. Gerne teilen wir unser Wissen, bieten eine Fachberatung und vermitteln Kontakte, wenn es um die landschaftsgerechte Sanierung von Häusern geht.
Historisches Hauskataster
Die Bewohner eines alten Hauses möchten oft gern Näheres zur Geschichte des Gebäudes erfahren, ob es um eine fachgerechte Sanierung geht oder um Fragen nach Vorbesitzern, nach Baujahr, nach Schicksalen, die sich in ihren Mauern abgespielt haben, nach alten Erzählungen und ihrem wahren Kern.
Antwort auf diese Fragen bietet das „Historische Hauskataster“. In mehreren Bänden sind die Daten der Stapelholmer Häuser zusammengetragen worden und reichen in vielen Fällen bis ca. 1760 zurück. Für die Dörfer Norderstapel, Seeth und Süderstapel stehen die Aufzeichnungen in den Räumen des Fördervereins zur Einsichtnahme bereit. Die Daten der anderen Dörfer der Landschaft sind in Vorbereitung.
Kontakt: baukultur@landschaft-stapelholm.de
